Newsletter vom 30.08.2024

ein kurzes Update zum Alumni-Treffen am 28.09.2024:

  • Anmeldeschluss 15.09.2024
  • Update zum Ablauf: Beginn erst 15:30
  • Alumni Steckbrief: Maximilian Beyer (Abi 2008)

Erinnerung: Alumni-Treffen am Samstag, den 28.09.24

Wir freuen uns über mehr als 100 verbindliche Anmeldungen für das Alumni-Treffen Ende September am MSG. Für alle anderen kommt hier die letzte Erinnerungsmail. Neuer Anmeldeschluss ist der 15. September. Bis dahin teilt gern weiter den Anmeldelink mit anderen ehemaligen SteenbeckerInnen (oder LehrerInnen): https://alumni.steenbeck-gymnasium.de/alumni-treffen

Update zum Ablauf: Beginn erst 15:30

In Absprache mit der Schule ist folgendes geplant:

Nachmittagsprogramm (offen für alle)
15:30 – 16:00: offener Beginn und Begrüßung im Schulhaus des MSG
16:00 – 18:00: Alumni-SchülerInnen(-Eltern)-Café
Wir freuen uns, dass sich so viele für den Austausch bereit erklärt haben, ihr braucht nichts vorbereiten, solltet aber auf interessierte Fragen zu eurem Lebensweg gefasst sein.
Zeitgleich auch im Angebot: Teilnahme an Schulführungen, Gespräche mit anwesenden LehrerInnen, (hoffentlich) Verkauf von Kaffee und Kuchen durch den aktuellen Abiturjahrgang
18:15 – 18:45: musikalische Unterhaltung in der Aula

Abendprogramm (für angemeldete Alumni und LehrerInnen):
19:00 Buffeteröffnung
20:00 Ein paar offizielle Worte, Schwelgen in Erinnerungen (Abibücher nicht vergessen!), Fotos angucken und ggf. weitere Unterhaltungsangebote. Für Anregungen und/oder Unterstützung jederzeit gern an info(at)steenbeck-alumni.de schreiben.

Maximilian Beyer – Abi 2008

Was ist seit deinem Abi bei dir passiert?

Ich konnte der Wehrpflicht entgehen und habe direkt 2008 mit meinem Chemiestudium an der ETH in Zürich angefangen. Nach meinem Masterabschluss 2012 blieb ich dann dort für eine Promotion, dabei ging es um Präzisionsspektroskopie von Rydbergzuständen im Wasserstoffmolekül. Von 2018 bis 2020 war ich als PostDoc in den USA am Physik-Department der Yale University und habe mich dort mit Messungen der Paritätsverletzung (verantwortlich für den beta-Zerfall und den Energieunterschied zwischen Enantiomeren) beschäftigt. Außerdem habe ich einen speziellen Laser gebaut, der zur Laserkühlung von Molekülen verwendet werden kann (oder um Raketen und Drohnen abzuschießen …).  

Seit Ende 2020 lebe ich in Amsterdam und bin Professor am Physik-Department der Vrije Universiteit, momentan mit 4 Doktoranden und zwei Experimenten.

In einem Experiment entwickeln wir eine Quanten-Uhr, basierend auf Wasserstoffmolekül-Ionen. Dafür arbeiten wir an einer neuen Methode, um Molekül-Ionen in einzelnen Quantenzuständen zu präparieren und dann in eine Ionenfalle zu laden. Am Ende geht es hier um Präzisionsmessungen, um fundamentale Gesetze der Quantenelektrodynamik zu testen. Dabei vergleicht man die experimentell bestimmte Taktrate der Uhr mit theoretischen Vorhersagen. Solche Experimente sind so genau, dass man beispielsweise den Effekt der Vakuumpolarisation messen kann – einfach ausgedrückt bilden sich dabei ständig und überall um uns herum Elektronen und Positronen (das Anti-Teilchen des Elektrons) aus dem Nichts, bevor sie nach sehr kurzer Zeit wieder verschwinden.  In dem zweiten Experiment arbeiten wir daran, Heliummoleküle (ja, Edelgase können doch chemische Bindungen eingehen!) mit Hilfe von Lasern auf wenige Hundert Nanokelvin (10-9) über dem absoluten Nullpunkt zu kühlen. Unter diesen Bedingungen lassen sich Moleküle in optische Gitter laden, ähnlich wie man kleine Bälle zwischen den Saiten eines Tennisschlägers halten könnte. Ähnlich wie die oben genannten Ionenfallen können solche Methoden genutzt werden, um einen Quantencomputer zu bauen. Uns interessieren aber fundamentalere Fragen, nämlich welche Rolle Quanteneffekte bei Kollisionen und Reaktionen von Molekülen spielen.

Was machst du so täglich und wie bist du dazu gekommen?

An der Uni verbringe ich meine Zeit mit Forschung und Lehre. Aktuell gebe ich zwei Vorlesungen von Februar bis April. Den Rest der Zeit kann ich mit Forschung verbringen, zusammen mit meinen Doktoranden, sowie Bachelor- und Master-Studenten. Außerdem fährt man ein paar Mal im Jahr auf Konferenzen und präsentiert seine Arbeit und so war ich dieses Jahr in Zürich, London und Cambridge.

Momentan habe ich noch recht viel Zeit um selbst im Labor zu sein und Theorie zu machen. Zusätzlich bespreche ich dann mit den Doktoranden und Studenten die jeweiligen Projekte und erkläre und helfe falls nötig. Dann haben wir jede Woche Gruppenvorträge, einen „paper club“ und eine „theory happy hour“. Die Laborarbeit ist recht abwechslungsreich; wir arbeiten mit Lasern (vom Vakuum-Ultraviolett über das Sichtbare bis zum Infrarot), planen und bauen Vakuumapparaturen, designen elektronische Schaltungen, programmieren Mikrochips und vieles mehr. Außerdem machen wir auch Theorie, wofür wir dann Gleichungen herleiten und verschiedene numerische Methoden programmieren.

Irgendwann schreibt man dann die Resultate in wissenschaftlichen Artikeln nieder und reicht sie zur Veröffentlichung ein, was sich üblicherweise über einige Monate hinzieht. Damit das alles möglich ist, schreibe ich alle paar Jahre Forschungsanträge, um Geld für Doktoranden und Maschinen einzuwerben. So ein Prozess zieht sich dann oft über ein Jahr und ist recht kompetitiv (ca. 15% Erfolgsquote). Die besten Tage sehen so aus, dass ich mir morgens auf dem Velo überlege, worauf ich Lust habe und dann den Tag dementsprechend im Labor oder Büro verbringe. Zwischendurch chatte ich dann mit den Doktoranden oder mit Kollegen über Physik.

Was fällt dir ein, wenn du ans MSG denkst?

An die Zeit am MSG denke ich sehr gerne zurück. Ich hatte viel Spaß und habe viel gelernt und dadurch war vieles später recht einfach. Sehr dankbar bin ich Dr. Opitz, Herrn Sader, Dr. Skorubski, Frau Zscheile und Frau Menz.
Ich hoffe, die Schule bleibt erhalten und hält das Niveau hoch!

Alumni-Marktplatz:

Ich suche: Motivierte Doktoranden, Bachelor- und Masterstudenten.

Ich biete: Eine Laborführung in Amsterdam, Tipps zum Studium/Promotion in der Schweiz, Holland oder den USA.

Was steht bei dir in Zukunft an?

Im Februar ziehen wir in unser neues Laborgebäude. Hoffentlich geht alles glatt.

Abschlussbemerkung

  • Schlag uns eine_n Kandidatin_en für den nächsten Steckbrief vor oder besser noch fülle den Steckbrief gleich selbst aus. Die Vorlage findest du hier.
  • Wir sammeln weiterhin die Abschlussfotos aller Jahrgänge, die vor 2014 Abitur gemacht haben. Bereits erhalten: 1993, 2001, 2002, 2003, 2006, 2007, 2008, 2009 und 2014 ff